Erwin Görlach 

Erinnerung zum 

50. Todestag

Einblicke in

sein Werkschaffen

Familie Rieper

Vintl / Südtirol

Die Verbindung zur Familie Rieper hat eine lange Geschichte:

Für mich als Kind war es jedesmal ein absolutes Highlight, wenn wir auf unseren Urlaubsreisen nach Italien hinter dem Brenner links ins Pustertal abbogen und vor einer alten Mühle und einem großen ehemaligen Posthotel ausstiegen, um dort von einer herrlichen Luft und einem kräftigen Rauschen des Baches empfangen wurden, bevor wir dann durch das große Portal in das innere des Hauses eingelassen wurden. die Mahlzheiten fanden in der alten holzvertäfelten Gaststube neben einer großen urigen Küche statt und wenn jemand unangekündigt zur Mittagszeit kam, wurde das Küchenmädchen geschwind in den Gemüsegarten geschickt, um einen Salat oder ähnliches zu holen.

Man konnte wochenlang dort bleiben, sich durch die Bibliothek lesen, sich im nahe gelegenen Freibad mit den alten hölzernen Umkleidebuden erfrischen oder sich im Wald in den Heidelbeerfeldern verlieren. Dieser Ort war eine Institution und die Mühle produziert noch heute das berühmte Rieper-Mehl. 

Hier wohnte Tante Inge, die Cousine von meiner Großmutter Hede. Ihre beiden Mütter Johanna und Gertrud (Gulla) waren zusammen mit deren Schwester Hedwig die drei Augäpfel des Leinenfabrikanten Mikulaschek in Sternberk, der alten mährischen Heimat. Johanna war die Mutter von meiner Großmutter Hede, Gertrud die Mutter von Tante Inge und Hedwig die Mutter von Wolfgang, einem weiteren Cousin im Verbunde. Und alle pflegten über alle Jahre eine enge innere Verbindung. So war es Tradition, dass meine Großmutter regelmäßig in Vintl bei Tante Inge und ihrer Familie Rieper einige Wochen verbrachte und wir Nachfahren auf Durchreisen vorbeischauten. Mein Großvater Erwin Görlach bedankte sich des öfteren mit Bildern, die in einer Mappe vor einiger Zeit den Weg zu mir fanden. 

Neben einigen Exponaten aus Andalusien und einem Kalender mit Holzschnitten sind es auch hier die Landschaftsaquarelle, in denen die Liebe meines Großvaters zur Natur zum Ausdruck kommt.