Erwin Görlach 

 

 

Erinnerung zum

 

50. Todestag

 

 

 

 

  

 

Der Mann

 

vor dem Spiegel

 

 

Der Mann vor dem Spiegel

Eigentlich lautet hier der Titel „Der Säufer“, ich habe aber das Bild auch schon unter der Bezeichnung „Der Mann vor dem Spiegel“ gefunden. 

 

Was macht dieses Bild so besonders?

 

Für mich ist dieser Holzschnitt jenes Werk, mit dem Erwin Görlach (meines Wissens) erstmals innerhalb einer Forschungsreihe zum übergeordneten Thema „Verlorene Künstlergeneration der Zwischenkriegszeit“ mit einem Werk präsentiert wird:

 

  • Der Metznerbund
  • Kunst in Not

 

Es gab zwar auch wichtige und bedeutsame Ausstellungen schon vorher, ganz besonders unter O. Doskocil (!) 2000 -2004 in Leitmeritz (Litomerice) und 1992 zum Thema „Grafiker aus Böhmen“ in Karlsbad. Aber die kunstgeschichtlichen Untersuchungen im Umkreis von Ivo Haban und Anna Habánova und ihren Kollegen widmen sich in einem wachsenden Umfang ganz speziell jener Gruppe von jungen Künstlern, die zwischen den beiden Weltkriegen ihren künstlerischen Weg begannen, dann jedoch durch die politischen Umstände, den II. Weltkrieg und die Vertreibung „verloren gingen“. Viele von ihnen, so auch Erwin Görlach, studierten in Prag bei A. Brömse und K.Krattner, gehörten zum Metznerbund und bildeten eine aufstrebende, Impulse gebende und künstlerisch vielversprechende Gruppe.

 

Das besondere an diesen Forschungen im Umkreis von Ivo Habán und Anna Habánova sowie auch O. Doskocil ist, dass sie diese böhmischen bzw. sudetendeutsche Künstler aus den Archiven holen, sie kunsthistorisch neu verorten und ihnen einen eigenen Platz in der Kunstgeschichte geben. 

 

Der oben abgebildete Holzschnitt taucht in zwei Kunstausstellungen bzw. in den entsprechenden Katalogen innerhalb dieser Forschungsreihe auf, in „Der Metznerbund“ und in „Kunst in Not“. Dies ist für mich einer der motivierenden Gründe geworden, mich mit den Mappen, die bei mir zu Hause in einer Art „Tiefschlaf“ liegen, einmal tiefer und gründlicher zu befassen. 

 

Den Holzschnitt fand ich als ein vergilbtes große Blatt mitten in einer Mappe. Es ist aus meiner Sicht ein typisches und nichts beschönigendes Werk von Erwin Görlach aus seiner frühen Lebensphase. 

 

 

 

 

 

 

Zu den Motiven „Spiegel“ und „Säufer“:

Viele Jahre später begegnen uns die beiden Motive „Der Mann vor dem Spiegel“ und „Der Säufer“  in Erwin Görlachs umfangreichen zeitkritischen Holzschnitten noch einmal wieder: